Oerliker Park Zürich

(1996 Studienauftrag) 1997 2001 | Projekt | Realisierung | Architekten: Haerle Hubacher | Mitarbeit Zschokke Gloor | Aktuell Baumersatz

Unter Berücksichtigung eines neu entstehenden Quartiers, der teilweisen Belastung des Bodens durch Altlasten, einer mittig querenden Strasse und den damals unbekannten NutzerInnen sollte ein Park entstehen, der nicht fertig ist, sondern sich verändern kann.

Der Oerliker Park ist nicht primär als Fläche, sondern als Volumen konzipiert. Anfänglich dicht gepflanzte Eschen bilden mit der Zeit eine begehbare Halle, die eine Lichtung umfasst und die über die Strasse hinweg die beiden Teile verbindet. Ihre vielfältige Nutzbarkeit wird unterstützt durch grosszügige Lichtung, Brunnen und Pavillon, welcher Einrichtungen für unterschiedliche Anlässe beherbergt.

Ein Turm führt als vertikaler Weg durch das Baumdach hindurch und über den Horizont der Bauten hinaus. Er ruft die Erinnerung an die Hochkamine im ehemaligen Industriegebiet wach und steht für den alten Wunsch nach Überblick und Ferne.
Entlang der Lichtung ist eine Zone ausgeschieden, in der zukünftig gemäss den Wünschen des Quartiers Erholungs- und Spielelemente eingebaut werden sollen.

Während die ursprüngliche Geländemulde im Ostteil erhalten bleibt, ist der Westteil gegenüber dem Umfeld angehoben. Dies als Reaktion auf die darunter liegenden Altlasten mit geringer Überdeckung.

Entsprechend dem Grundkonzept der Parkanlage soll die Pflanzung im Laufe der Zeit zu einer von Licht durchdrungenen Baumhalle werden. Als Hauptart wurde die Esche gewählt, welche als vertrautes Allerweltsgehölz anspruchslos, wüchsig, licht und schlank ist. Ihre vergessene geschichtliche und mythologische Bedeutung als Weltenbaum, als Fruchtbarkeits- und Todessymbol, wie auch als Heilmittel ermöglicht eine vielschichtige Lesbarkeit.
Die Eschen stammen bewusst aus vielen Ländern und Regionen der Schweiz. Sie sind botanisch identisch, genetisch aber ganz verschieden.
In einem Raster von 4 x 4 Metern wurden sehr junge 3-4 Meter hohe Eschen und die ergänzenden Laubbäume gepflanzt. Nach einem detaillierten Entwicklungsplan sollten diese nach und nach auf maximal 8 x 8 Metern ausgelichtet werden.

Der Oerliker Park ist auf Wandel angelegt. Er wird nie fertig sein. Seine genaue Gestalt in 50 Jahren kennt niemand. Neben dem prägenden Wachsen und Verschwinden von Bäumen wird das Leben des Quartiers Ausdruck finden in neuen und veränderten Einrichtungen entlang der Lichtung.

Aktuell: Die Eschen müssen krankheitsbedingt ersetzt werden.

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